Ohren
Ohrgeräusche / Tinnitus
Patienten mit Tinnitus hören ein ständiges Geräusch. Dies kann sich als Pfeifen, Klingeln oder Rauschen darstellen. Objektiv existiert es in den meisten Fällen nicht. Doch führt es subjektiv zu erheblichen Alltagseinschränkungen. Wie kommt es zum Tinnitus und wie lässt er sich behandeln?
Tinnitus
Tinnitus ist keine eigene Erkrankungen, sondern ein Symptom für unterschiedliche Störungen. Unter Tinnitus wird das Wahrnehmen von hochfrequenten Tönen und Geräuschen wie Summen, Pfeifen oder Rauschen zusammengefasst. Diese können mal laut, mal leise auftreten. Ohrgeräusche werden häufig von Geräuschüberempfindlichkeit, Schlafstörungen und Müdigkeit begleitet. Bei einigen Betroffenen dauert der Tinnitus mehrere Monate an und wird dann als chronisch bezeichnet. Bei einigen Patienten ist der Leidensdruck so hoch, dass sich der Tinnitus zu einer Krankheit mit tiefergehendem Leiden entwickelt hat.
Auslöser für Tinnitus
Schwerhörigkeit, akustische Traumata und Lärmschäden, verstopfter Gehörgang, Hörsturz oder Ménière-Krankheit, Erkältungen und Mittelohrentzündungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes und Stoffwechselkrankheiten, Verspannungen im Zahn-Kiefer-Bereich, Erkrankungen der Halswirbelsäule, Stress und psychische Belastungen
Ursachen
Bei Tinnitus ist es schwierig von Ursachen zu sprechen. Häufig lässt sich kein expliziter Auslöser finden. Das Hören ist ein komplexer Vorgang zwischen Ohren und Gehirn. Bereits geringe Beeinträchtigungen des Hörsystems bringen die Verarbeitung akustischer Informationen durcheinander. Dies führt zum fehlerhaften Wiedergeben von Höreindrücken, zu deren Verselbstständigung oder zum Festsetzen im Kopf unabhängig von äußeren akustischen Reizen. Oft liegt dem Tinnitus eine Schwerhörigkeit zugrunde als Folge von Verschleißerscheinungen im Alter oder einfach aufgrund eines verstopften Gehörgangs.
Ménière-Erkrankung
Morbus Ménière ist eine seltene Erkrankung des Innenohrs. Typische Kennzeichen sind akute Schwindelattacken gefolgt von Übelkeit, Ohrgeräusche und Schwerhörigkeit, die meist nur einseitig auftreten. Die Ursachen sind weitestgehend ungeklärt, sodass eigentlich nur die Symptome behandelt werden können.
Diagnostik
Die allgemeine HNO-ärztliche Untersuchung erlaubt eine genaue mikroskopische Untersuchung der Ohren. Ohrgeräusche können neben einer plötzlichen Hörminderung bzw. Schwerhörigkeit und Schwindel, auch auf einen Hörsturz hinweisen. Bei einem akuten Tinnitus sind die Auslöser erst direkt im Ohr zu suchen. Zudem überprüfen wir das Hörvermögen sowie Frequenz und Intensität der Ohrgeräusche. Ein anderer Test zeigt, ob sich die Töne im Ohr durch andere Geräusche oder Töne verdecken lassen. Bei Bedarf werden die Aktivitäten der am Hörvorgang beteiligten Nerven gemessen.